Wieder zwei Stunde verbraten, die Hotline ist komplett überfordert. Immer die gleichen amateurhaften Fragen: Ich bin Informatiker! Nach zwei Stunden Arbeit, viel ausprobieren und einem Workaround sind wir wieder an der Matrix angenabelt.
Vor 20 Jahren war Internet noch ein Luxus und die Dauer vor allem durchs Budget beschränkt. Dieser nostalgische Ton, wenn das Modem unter Piepsen und Krachen oder Ächzen und Stöhnen eine Verbindung herstellt. Ein Tag ohne Internet war die Regel und eine Woche Offline kein Problem.
Wir hatten noch ein Telefonbuch, der Fahrplan hing im Schrank und das Wetter entnahm ich der Zeitung oder schaute zum Fenster hinaus. Wenn ich Glück hatte lief ein Film auf Pro7, zu Jahresbeginn hatte ich noch Videoaufnahmen der vielen guten Weihnachtsfilme oder wenn es ganz hoch kam lag auch mal ein Film aus der Videothek drin.
Im Schrank war ein Koffer gefüllt mit Kassetten, fürs Kinoprogramm rief ich an und für jede Rechnung war der Schritt zur Post notwendig.
Das waren noch Zeiten.
Und heute?
Die erste Beschwerde beim Home-Support Team Schweizerpapi lässt gerade mal 2h auf sich warten: Spotify geht nicht mehr. Dank Heimserver lässt sich das Problem überbrücken.
Aber 1 Tag Offline? 1 Woche Offline? Und mit Offline meine ich komplett Offline und nicht nur das W-Lan zuhause. Offline, abgeschnitten, abgekapselt: Kein Facebook, Twitter, Spotify, Wetter, Netflix, Fahrplan, IMDB, Kinoprogramm, YouTube, Wilmaa mehr. Nichts mehr. … ach ja und auch kein Whatsapp mehr.
Wann fährt der Zug? Mein Kalender ist nicht mehr erreichbar! Welches ist das beste Restaurant in Bern? Was ist der heutige DayDeal? Wieviel kostet der Eintritt ins AquaBasilea? Welcher Film läuft aktuell? Wer hat das Spiel gestern gewonnen? Ich habe Lust auf einen guten Film! Es regnet, aber ich muss die Rechnung heute bezahlen!
Aber auch Kein World of Warcraft, sondern ein Buch lesen, anstatt zu Whatsapplen mal wieder Telefonieren und frische Luft und Bewegung für zum Postschalter zu spazieren ist gesund.
Fluch oder Segen?