Diese Reise wird unter anderem die Reise des Abschieds nehmen. Eigentlich hat das Tschüss sagen schon vor unserer Reise angefangen. Es kam mir manchmal vor, als würden wir auswandern. An den letzten Abenden vor der Abreise kamen immer wieder Freunde und Verwandte vorbei, um uns nochmal zu sehen und Tschüss zu sagen. Wir haben es geschätzt und es hat uns gezeigt, dass ich der eine oder andere um uns kümmert.
Im hektischen Alltag gehen manchmal Freunde und wirklich wichtige Personen vergessen. Grosse Abschiede wie der Tod oder eben eine solche Reisen führen uns dann wieder vor Augen, dass wir eine sehr soziale Spezie sind.
Der morgige Tag wird somit bereits der zweite Abschied. Ein Abschied von einer Heimat, die wir erst seit einer Woche kennen. Eine Heimat, die wir uns vor 2 Wochen noch gar nicht vorstellen konnten. Heimat ist vielleicht ein bisschen übertrieben und dennoch fühlte es sich ein kleines bisschen wie zuhause an.
Die Frau, welche immer am gleichen Ort mit ihrem pinken Tuk Tuk wartete, die Ladies vom Massage Salon, die jeden morgen draussen auf Kundschaft warteten und die Zeit mit dem Handy tot schlagen, der Obstverkäufer, der seine völlig überteuerten Ananas an Touristen verhökerte und der unterkühlte 7eleven mit seinem Mini-Sortiment an Essen und dem nötigsten zum Leben. Diese Strasse sind wir täglich einige mal auf und abgelaufen, zum Strand, zum Laden, zum Essen, zum Markt. Und ganz zu hinterst ist unser kleines Restaurant, wo wir die hälfte der letzten Abende verbracht haben.
Eigentlich sind es Inder, aber Thailändisches Essen gab es dennoch. Sie freuten sich immer riesig, wenn wir kamen und unsere Kinder freuten sich auch, da Hamid jeweils auf den Kinderkanal beim Fernsehen umschaltete.
Zum Abschied feierten wir heute noch den Geburtstag von Mara mit einer improvisierten Eistorte, sechs Kerzchen und einem Restaurant voller Sänger. So einen Geburtstag erlebt man nur einmal.
Diese Strasse, die nicht sonderlich gross ist. Diese kleine Gewusel aus Touristen und einheimischen. Irgendwie habe ich die Atmosphäre genossen, wie sich neben Fussgängern, die Rollers und Tuk Tuks, sowei Taxis durchschlängelten. Diese Strasse die wahrscheinlich Jahrein Jahraus gleich ausschaut: Punkt 19 Uhr schlängeln sich 5 Jetskis vom Strand her durch die Strasse, die Tourenverkäufer, die auf Kundschaft warten, die Kellner, die vor dem Restaurant stehen und der Page, der vor dem Hotel steht. Tagein, Tagaus. Einzige die Gäste ändern wöchentlich.
So werden wir diese Heimat morgen verlassen, um auf Koh Yao Noi eine neue Heimat für die kommenden 7 Tage zu finden.