Das wars dann

Eigentlich war der Titel unserer Reise „In 80 Tagen um die Welt“. Wie es scheint werden daraus lediglich 40 Tage. Der Corona Käfer hält die Welt fest in seinen Klauen und zieht die Daumenschraube immer enger an. Anfänglich war es lediglich ein Schatten, der im grösser und dunkler wurde, bis er uns jetzt zu verschlingen droht.

Vermehrt kamen Empfehlungen heimzukehren. Sowohl der Bund als auch die Versicherungen sind sich einig: Ab nach Hause. Wir haben die letzten Tage viel darüber gesprochen, haben mögliche Szenarien angeschaut, wie wir die Reise doch fortsetzen könnten. Wir waren uns alle einige: Irgendwie würde es sicher gehen, doch welchen Preis hätte dieses „Irgendwie“? Dass konnten wir uns leider nicht ausrechnen.

Nach langem hin und her haben wir schweren Herzens den Entscheid gefällt, die Reise in Bali abzubrechen. Tschüss Neuseeland. Tschüss Tahiti. Den kleinen Zwischenstopp in Amerika haben wir mental schon lange abgeschrieben.

Den Knopfdruck auf „buchen“ für den Rückflug war genau so schwierig wie die erste Buchung für unsere Reise. Am Freitag ist es hoffentlich soweit. Bis jetzt steht allem Ampeln noch auf Grün, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich das stündlich ändern kann. So hoffen und beten wir, dass wir am Samstag gesund und munter in Zürich landen. Die aktuelle Reise geht abenteuerlich mit zwei Buchungen über Kuala Lumpur und Dubai nach Zürich. Theoretisch also noch viele Möglichkeiten für ein kleines Abenteuer, aber das hoffen wir mal nicht.

Der Worst Case wäre wahrscheinlich hier auf Bali festzustecken und den Corona Sturm hier auszusitzen. An und für sich eigentlich keine so schlechte Vorstellung: ein gemütliches Haus, ein Swimming Pool, warmes Wetter, das Meer. Wenn nur nicht die nagende Unsicherheit für die Zukunft wäre. Dauert es 2 Wochen, 2 Monate? Wie werden die Menschen reagieren? Wird es genügend Essen geben? Was wenn die Spitäler am Anschlag sind und wir medizinische Versorgung brauchen? Das sind die Schatten des Paradies, die uns schlussendlich auch zum Entscheid bewogen haben.

Uns geht es sonst gut. Wir haben die letzten Tage hier in Ubud genossen, die Reisfelder bewundert und den Affentempel besucht. Solange wir noch andere Touristen sehen fühlt man sich noch nicht ganz so verlassen und von denen hat es noch allerhand hier.

Das Reiseende haben wir uns definitiv nicht so vorgestellt, aber so ist es nun mal im Leben. Man kann planen und vorausdenken soviel man will, irgend etwas kann immer dazwischen kommen. Das zeigt doch auch mal wieder, wie klein und unwissend wir Menschen sind.

Dann freuen wir uns, dem einen oder anderen aus 2 Meter Distanz zuwinken zu können. Bis bald.