Nordpol-Expedition auf der Schrattenfluh

Bei uns im Flachland schiessen überall Blumen aus dem Boden. Es blüht, summt und pfeift. Die Natur ist aus ihrem Winterschlaf erwacht. In den Bergen liegt noch stellenweise Schnee, das ist klar, aber ein Südhang scheint sicher zu sein. Wir brechen auf ins schöne Entlebuch. Das Entlebuch ist UNESCO Biosphäre. Es gibt anscheinend viele Moore, Alpen und eben die schroffe Schrattenfluh.

Sowie wir den ersten Blick auf diesen Felskoloss erhaschen merken wir, dass diese noch im Winterschlaf steck. Sie präsentiert sich uns mehr oder weniger weiss. Plan wäre eigentlich gewesen, den Grat von Westen nach Osten zu durchwandern (oder soviel wir schaffen). Diese Vorstellung verdrängen wir jedoch ganz schnell. Es gilt die Devise „mal schauen, wie weit wir kommen“.

Wir lassen uns Gefährt in Wagliseichnubel stehen und marschieren in Richtung Schibegütsch los. Es ist wunderbar warm und wir stehen inmitten von unzähligen bunten Krokus. Im Süden ragt der Brienzergrat wie eine mächtige Mauer hoch. Es sind kaum Menschen unterwegs. Wohl weil die Wandersaison noch nicht so richtig begonnen hat und die Schweiz immer noch vom Coronavirus gefesselt ist.

Bald beginnen die ersten Schneefelder und der Weg ist nur noch schwierig zu erkennen. Wir vertrauen ganz auf unsere Vorgänger. Das Gipfelbuch sagt uns dann auch, dass der Schibegütsch bereits am Morgen die ersten Besucher hatte.

Weiter dem Grat entlang war uns zu riskant. Immerhin warten zuhause Frau und Kinder. So sind wir abgestiegen und dann von unten wieder hoch Richtung Hengst grösstenteils durch Schnee. Der Schnee war zum Glück relativ hart, aber leichte Trekking Schuhe waren vielleicht doch nicht ganz passend. Ich wünschte ich hätte noch das Snowboard dabei. Die Abfahrt wäre gar nicht so schlecht gewesen 😉

Auf dem Rückweg nehmen wir noch schnell den „Böli“ mit bevor wir uns definitiv an den Abstieg zum Auto machen. Die Tour war nicht ganz wie geplant, aber dennoch wunderschön.

Anstatt einem Grat haben wir drei kleine Gipfel gemacht, viel Schnee und eine wunderschöne Aussieht genossen. Hier möchte ich im Sommer ohne Schnee definitiv nochmals zurück kommen.

Das Foto scheint steil. Sehr steil. Fast schon „klettersteil“, aber so schlimm war es in Wirklichkeit gar nicht.
Erster Gipfel check. Im Hintergrund ist der Hohgant zu sehen. Kommt auch gleich auf meine Liste.
Aufstieg zum Zeiten Gipfel.
Entspannen und geniessen auf dem Gipfel
ohne Kommentar
Und das ist der Grat in seiner vollen Pracht.