Vor ziemlich genau 30 Jahren bin ich in den USA für ein paar Monaten in die Pre-School gegangen und habe dort, man wird es kaum glauben bereits Computerunterricht gehabt! Richtig gelesen.
Ich kann ich weder an die Marke noch an den Inhalt erinnern, lediglich dass wir jeweils zu zweit an einem Rechner sassen. Das muss wohl ein Apple Macintosh, Amiga 500 oder Commodore gewesen sein.
Heute 30 Jahre später mit mehr Mobiltelefonen als Bewohnern, Kindern welche bereits fliessend im Umgang mit Tablets sind, Angry Birds spielen und mit dem Fingermalen noch bevor sie in die Schule gehen.
Heute 2016 ist zumindest hier Computerunterricht noch auf keinem Lehrplan (zumindest 1. und 2. Klasse) sichtbar.
Ich bin weder Pädagoge noch Lehrer sondern Informatiker. Sicher gibt es gute Gründe, welche dagegen sprechen und wenn es nur die stetig steigenden Kosten sind (ehrlich gesagt sind Schulbücher auch nicht gerade günstig).
Warum warten, bis die trägen staatlichen Mühlen fertig gemahlt haben? Selbst ist der Informatiker.
Die Schweizerpapi Private Programmierstunde ist geboren. Es geht hier nicht darum den Computer zu bedienen, Links zu klicken, das iPad zu entsperren und solchen Spielereien sondern darum Software zu schreiben. Hier meine Gründe, warum ich glaube, dass dies wertvoll ist.
6 Gründe fürs Programmieren
- Trainiert die Ausdauerfähigkeit. Nirgendwo sonst habe ich härter gearbeitet um ein Problem zu lösen, noch diesen einen Bug zu finden, das fehlende Strichpunkt am Ende der Zeile oder den letzten Feinschliff.
- Lernen mit Fehlschlägen umzugehen. Nirgendwo sonst kann man einfacher, günstiger und schneller Fehler machen als in der Software Entwicklung. Einfach mal ausprobieren, wenn es nicht geht anders probieren. Ausser Zeit kostet es nichts.
- Schärft das systematische Vorgehen. Der Programmcode gehorcht (meistens) strikten logischen Regeln. Daher gilt es immer zuerst das Ziel zu verstehen, das Problem zu begreifen und dann passende Lösungsstrategien zu entwickeln.
- Verbessert das Vorstellungsvermögen. Zeilen von Code können irgend etwas darstellen: Eine Katze, die sich bewegt, eine Landschaft, Formulare, Musik, sogar Teile, welche sich physisch bewegen. Ich glaube die Fähigkeit diese Abstraktion zu meistern ist nicht selbstverständlich.
- Trainiert Lernstrategien. Kaum eine Branche ist so komplex und entwickelt sich so schnell wie die Softwareentwicklung. Allerdings ist man einer unter vielen. In den meisten Fällen hat mind. einer genau die gleiche Frage gestellt und 10 genau die richtige Antwort geliefert, als Beitrag in einem Forum, als Video oder als Artikel in einem Blog. Es gilt Strategien zu entwickeln, fehlendes Wissen zu finden und vor allem auch zu adaptieren.
- Schlussendlich macht es auch Spass. Ich finde es extrem befriedigend eine Idee in Taten umzusetzen, dieses knifflige Problem gelöst zu haben gleich einem hohen Berg, den ich erklimmt habe.
Ich bin wie gesagt weder Lehrer noch Pädagoge, aber wenn ich die Liste so anschaue, dann muss ich sagen: Lernen zu programmieren kann nur von Vorteil sein.
Sehe ich das komplett falsch? Interessant wäre die Meinung eines „nicht-Informatikers“ 😉
Hier unser erstes kleines Projekt basierend auf Scratch:
Fazit der ersten 30 Minuten. Es braucht viel Geduld, ist ermüdend für den Schüler aber durchaus positiv. Zudem scheint es ungewohnt, dass der Computer nicht einfach nur gibt, sondern dass man dem sagen kann was er machen soll. Fordert allerdings eine priese grosse Priese Kreativität.