Glutenfrei Woche 2 + 1 – Blutspenden

Alle drei Monate wieder. Früh aufstehen, verschlafen die Kreuze am richtigen Ort setzen, Blut testen, um dann von einem ekligen Stich in den Arm gnadenlos in die Realität befördert zu werden: Blut spenden. Mittlerweile schon ein Ritual.

Zum Starten trinke ich ein Glas Wasser und ein bis zwei Gläser Orangenschaft. Durstig bin ich nicht wirklich, doch der Kreislauf wird es mir danken. So trinke ich als hätte ich die Ziellinie eines Halbmarathons überschritten.

Ich liege gemütlich auf der Liege. Lediglich das Knurren im Magen stört die idyllische Ruhe im Blutspendezentrum. Zeit für ein Frühstück war so früh am Morgen nicht. Ich bin froh hat es noch zum Zähneputzen gereicht.

Doch kein Problem, es gibt immer genügend zu essen beim Blutspenden.

Der Beute ist voll und nach den obligatorischen Minuten liegenbleiben mache ich mich in den Speisesaal auf. Wie ich vor dem Kühlschrank stehe und die feinen Sandwiches anschaue fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Schinken-, Käse-, Salami- und Pouletsandwich, aber alles mit Gluten verseucht.

Mist.

Mist.

Mist.

Eine Ausnahme machen. Ich habe etwas Gutes gemacht. Blut gespendet und dafür darf ich jetzt auch die gerechte Belohnung abholen. Meine Tochter wird es nie erfahren. Eine kleine Ausnahme. Die Versuchung zerreist mich.

Hin und her.

Aber es ist klar. Ich bleibe hart. So greife ich nach dem Apfel der daneben steht und greife genüsslich wenn auch ein bisschen enttäuscht rein.

Wie ich so dasitze und mein Blick umherschweift entdecke ich das Schild am Gefrierschrank: Eis ODER Sandwich. Immerhin etwas. So gibts zur Abwechslung ein Eis zum Frühstück.