Wir haben jetzt die ersten drei Tage Thailand hinter uns. Das Tropenleben hier gefällt uns allen super gut. Die Tage sahen in etwa wie folgt aus: Aufstehen, etwas zu essen kaufen/suchen/machen, Schule und Arbeiten, Mittagessen und dann an den Strand gehen, baden und schnorcheln, bei Sonnenuntergang zurück, essen und dann ins Bett kriechen.
Zuerst mal zu unserer aktuellen Heimat. Wir wohnen in Bang Tao, welches nordwestlich von Phuket liegt. Dort haben wir ein kleines Häuslein via Airbnb gefunden, welches auch für eine Grossfamilie bezahlbar ist. Wer Luxus sucht wird hier nicht fündig, aber das macht auch nichts, da wir eh den ganzen Tag unterwegs sind. Den Strand erreichen wir in 4-5 Minuten zu Fuss und durchqueren dabei die „Seepromenade“ von Bang Tao, wo wir von allen Ladenbesitzern, welche vor ihrem Laden auf Kundschaft warten immer freundlich begrüsst werden.
Wenn man hier durch die Strassen schlendert und tief einatmet treffen ganz sonderbare Gerüche auf meine feinen Sinne. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es gut oder schlecht riecht nach frisch frittiertem Fisch mit einer priese Weichspüler alles an einer warmen feuchten Briese Meerluft. Ein Geruch an den ich mich immer gerne erinnern werde.
Das Klima und die Geräusche erinnern an den Besuch im Papillorama. Die Vögel hier machen sonderbare Geräusche und wir sind immer noch am Rätseln, ob es nicht vielleicht doch Affen sind. Jedes Mal wenn wir an einer Kokospalme mit Kokosnüssen vorbeilaufen freut sich Ella darüber und ruft begeistert: „Schau mal, Kokosnüsse.“ Die Mittagssonne ist brutal heiss und brennt gnadenlos. Da ist der einzige Ausweg das warme Wasser im Meer, wo man auch gemütlich 2-3 Stunden verbringen kann, ohne mit blauen Lippen herauszukommen. Anstatt in der Sonne zu brutzeln sitzen wir dann einfach im Wasser und lassen uns von den Wellen hin und hertreiben.
Während das Meer an den ersten zwei Tagen sehr trüb war haben wir am Samstag endlich klares Wasser erwischt und auch einen schnorchelfreundlichen Strand gefunden, wo die Kinder selbständig auf Tour gehen konnten. Neben einem kleinen Tintenfisch haben wir noch einen Weisspunkt-Kofferfisch, einen Schwarm-Wimpelfisch und einen Rundkopf-Fledermausfisch gesichtet. Es war für alle ein Erlebnis, die bunte Unterwasserwelt mal nicht durch die Glasscheibe zu erleben.
Die besuchten Strände waren: Bangtao Beach, der namenlose, wunderschöne Nachbarsstrand von Bangtao Beach und der volle aber schnorchelfreundliche Surin Beach.
Wenn dann um ca. 17:30 Uhr die Sonne tiefer steht und schon bald untergeht und einem die frische Meerbriese ins Gesicht weht, dann ist es so richtig angenehm.
Aber das Paradies hat auch seine Schattenseiten: Hier sind Massen an Menschen, welche angeblich die selben Pläne wie wir haben. Interessanterweise finden wir hier jedoch kaum Familien mit mehr als 1 Kind. Die Demographie hier lässt sich relativ einfach beschreiben: Singles, junge Paare und mittelalterliche Paare mit einem Kind. Mit unseren vier blonden Mädchen fallen wir auf, das ist keine Frage.
Die langen weissen Sandstrände sind von Hotels und Ressorts gesäumt. Die reihen sich wie Perlen auf, eines nach dem anderen. Davor im Schatten die Liegestühle, wo die Touristen wie kleine Könige liegen und sich bedienen lassen. Sicher, man bezahlt ja dafür, aber irgendwie sieht es trotzdem komisch aus, wie die weissen Europäer (sehr viele Russen übrigens) in ihren Liegen hängen ständig umgeben von kleinen Thailändern, die wahrscheinlich jeden Wunsch von den Augen ablesen. Nichts für mich. Auf der einen Seite bin ich zu geizig, mit so etwas anzutun und auf der anderen Seite möchte ich nicht wie die Sardinen da liegen.
Die Armut ist in der Tat ein Thema hier. Wir kaufen jeden Tag frische süsse Ananas und Mangos ein. Auf dem Weg zur Surin Beach sind wir an einem kleinen Früchtestand vorbeigekommen, gleich direkt ans Wohnhaus angebaut. Dahinter auf einer alten abgewetzten Matratze sassen zwei kleine Kinder, haben sich auf dem Handy einen Film angeschaut, während die Mutter uns bedient hat und der Vater gerade eine Ladung frische Krabben aus dem Auto geladen hat. Irgendwie sahen sie nicht so richtig glücklich aus. War das nur Schein oder Wirklichkeit? Liegt es an den bescheidenen Lebensverhältnissen, Eheproblemen oder sonstigen Sorgen?
Dann auch der Abfall, welcher in Hülle und Fülle zu finden ist. Zwar habe ich es mir schlimmer vorgestellt, aber gerade die kleinen blau schimmernden Rinnsale, welche durch unser kleines Dörfchen fliessen, sind nicht sehr einladend und in keinster Weise mit einem klaren Alpenbach zu vergleichen. Eine Bachforelle würde keine 5 Sekunden überlegen. Und was tragen wir dazu bei?
Themenwechsel: Jetlag. Die Anreise scheinen wir recht gut verdaut zu haben, zumindest scheinen die Symptome beim Flug in den Osten erträglicher zu sein: Die Kinder sind am Morgen kaum wach zu kriegen, dafür können sie am Abend erst ein bisschen später einschlafen. Das Umgekehrte scheint mir anstrengender zu sein. Ich denke in 1-2 Tagen werden wir auch dieses „Problem“ im Griff haben.
Uns geht es sehr gut und das grösste Problem, was wir aktuell haben ist die schlechte Internet Verbindung, welche Arbeiten eher zur Qual macht. Doch dazu mal ein separater Artikel à la: „Arbeiten vom Strand aus“ oder so ähnlich.