Einmal quer durch die Wüste

Bangtao Beach (also unser Strand) gehört mit 6 km zu den längsten Stränden von Phuket und wir sind am südlichen Zipfel. Nach dem Dschungelspaziergang vom Sonntag wäre steht heut ein Strandspaziergang auf dem Tagesplan. Am nördlichen Zipfel des Strandes gibt es ein spezielles flaches „Deltaflussgebiet“.

Kurz nach 11 Uhr marschieren wir los. Die Sonne ist heute nicht ganz so heiss. Am Horizont künden sich sogar ein paar dunkle Regenwolken an und der Wind weht nicht wie normal vom Meer, sondern vom Land.

Bei Ebbe marschieren wir in den Badehosen los, durch seichtes warmes Wasser über den flachen Strand. Überall huschen kleine durchsichtig wirkende kleine Krabben in ihre Strandlöcher. Wir passieren unzählige Liegen, Strandrestaurants, Massagestände und Fruchtstände. Immer wieder kommt eine Sammlung von bunten Sonnenschirmen. Den Touristen soll es an nichts fehlen. Je weiter nördlich wir kommen desto spärlich werden die Zeichen der Zivilisation.

Ca. in der Hälfte legen wir uns für die Mittagspause in den Schatten von grossen Strandbäumen. Die Picknicks hier fallen sehr karg aus, da wir erstens nur spärlich ausgerüstet sind und zweitens viele Take-Away Sachen nicht glutenfrei sind und somit ein No-go. Heute liegt für uns im Picknickkorb Bratkartoffeln und Bananen bereit. Diese langweilig scheinende Mahlzeit ist aber für die eine oder andere eine willkommene Abwechslung nach dem ganzen „fremden“ Essen.

Ich liege auf dem Rücken und schaue den Wolken zu, wie sie sich aufbauen, um dann im heissen Sonnenlicht wieder zu zerfallen. Es ist ein kommen und gehen. Nach einem verdienten kleinen Nickerchen gehts weiter, bis wir endlich unser Reiseziel erreicht haben. Hinter der letzten Düne versteckt sich eine kleine seichte Lagune mit kleinen Sandbänken, welche bei Ebbe aus dem Wasser schauen. Nach dem langen weissen Strand sieht es so ganz unnatürlich und irgendwie unpassend aus.

Mittagspause
Wie dieser Baum dahin kommt ist mir ein Rätsel.
Mit steigender Flut machen sich auch die ersten Boote wieder aufs Meer.

Erschöpft und froh endlich da zu sein springen wir ins Wasser und erkunden zuerst die Unterwasserwelt. Viele abgestorbene Korallen liegen herum. Wahrscheinlich war es hier mal bunt und abwechslungsreich. Jetzt ist es grau und eintönig. Schade.. Noch ein paar Fische haben sich hierher verirrt.

Das Wasser beginnt langsam zu steigen, die Kinder spielen im Wasser und am Strand, tauchen und buddeln, während wir die Wärme des Strandes geniessen. Zwischendurch fallen ein paar Regentropfen und dann wieder scheint die Sonne.

Soweit wäre alles schön und gut, aber zurück müssen wir auch noch. Ich war mir sicher, dass da irgendwo ein Taxistand oder was ähnliches wäre (idealerweise ein Tuk Tuk)… dem war leider nicht so. Und ein Eis habe ich auch noch versprochen, doch auf dem Rückweg haben wir den bereits hinter uns gelassen ????.

Das ist eine schlechte Ausgangslage: Kein TukTuk, kein Eis und noch 6 km bis nach Hause. Hunger bekommen wir auch langsam.

Nach ein paar Sekunden/Minuten/Stunden kann ich das Eis Versprechen einlösen. Check. Nach einem weiteren Kilometer oder so auch noch das Tuk Tuk Versprechen. Check. und mit dem Einsteigen ins Tuk Tuk fallen die Mühen und Schmerzen der vergangenen Wanderung ab. Das Knattern des Motorrads, der frische Fahrtwind und das farbige Neonlicht. Das ist Tuk Tuk fahren. Das abgekämpfte Gesicht der Kinder verwandelt sich in ein Strahlen. Es kommt ein bisschen Europapark Feeling auf: Eine Fahrt durch irgendeine asiatische Themenwelt, Surreal. Als ich ein paar Scheine zum Bezahlen zücken muss werde ich wieder in die Realität gerissen.

Dann wollen wir doch mal schauen, was Hamid heute für uns auf der Speisekarte hat.

Wenn der Strand 6 km lang ist, dann war das mindestens eine 10 km Wanderung, wenn nicht sogar ein bisschen mehr.
Diese Boote werden für alles mögliche gebraucht: Fischen, Tauchausflüge, Transport, Fähre… einzig zum Wasserskifahren eher weniger gut geeignet.
Unser Goto Place für Essen.