Piraten Ahoi

Die Koi Yao Noi Insel, welche wir unser aktuelles Zuhause nennen befindet sich in der Phang Nga Bay. Diese Bucht ist berühmt für ihre steilen Felsen, welche wie kleine Klekse aus dem Wasser ragen. Auf der Hinfahrt haben wir diese bereits von weitem gesehen.

Heute leisteten wir uns mal unseren ersten richtigen Sightseeing Trip. Mit dem Boot wollen wir die Phang Nga Bay erkunden.

Früh am Morgen stehen wir auf, was für den einen oder anderen ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Wir fahren in gewohnter Maniere (im Umgebauten Pickup) zum Pier, wo wir bereits von unserem heutigen Kapitän erwartet werden und zu unserem Longboat begleitet werden.

Und schon stechen wir ohne grosses Gelafer in See. Wir sind das einzige Boot unterwegs, der Himmel ist blau mit einer leicht Briese. Es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden.

Wir richten uns auf dem Boot ein und geniessen die Wunderschöne Aussicht auf unsere geliebte kleine Insel. Bald kommen weitere Inselt hinzu und wir können diese wie fehl am Ort liegenden riesigen Felsblöcke endlich auch aus der Nähe bestaunen, wobei sie aus der Nähe ein wenig von der Magie verlieren.

Die Tour in Kurzform sieht wie folgt aus:

  1. Kurzer Stop auf Panak Island an einem Ministrand umgeben von senkrechten Felsen
  2. Stop bei Koh Hong. Die Kajak Tour lassen wir aus, da zu teuer und lediglich eine Touristenfänger
  3. Stop am James Bond Felsen. Auch nur ein Touristenfänger, aber irgendwo müssen wir ja auch mal stoppen
  4. Mittagessen auf Koh Panyee. Die Schwimmende Stadt.
  5. Stop und baden auf Kudu Island
  6. Stop an der Laem Had Beach
  7. Heimfahrt
Das also ist der Weltberühmte Kieselstein, der aus dem Wasser ragt.
Die schwimmende Stadt.
Hier gibts keine Autos, keinen Zug und keine Buse, dafür viele Boote

Ein paar Worte zu den Touristenfängern

Während wir am Anfang noch komplett alleine waren sind spätestens zwischen Station 2 und 4 massig andere Boote in die gleiche Richtung gefahren. Ich vermute, dass die Touristen von Phuket her angeschifft werden.

An den Sehenswürdigkeiten wird man dann auch wie Massenware abgezockt und bezahlt überall noch einen Stolzen Eintrittspreis bzw. oder wird zum Konsum von überteuerten Dienstleistungen genötigt. Auf Koh Hong wartet zig gierige Paddler im Kajak, um ein paar Touristen durch die kleine Buch zu schippern und dafür ein bisschen Geld zu verdienen. Ich will es ihnen nicht übel nehmen und freue mich, dass sie einen Job haben. Sicher warten zuhause Kinder und eine Frau, die froh über die Einnahmen sind. Für uns war es jedoch nichts.

Das selbe beim berühmten James Bond Felsen. Der kleine Strand war zum grössten Teil mit Souvenierständen bedeckt und auf der Zufahrt hat nur noch die Rolltreppe gefehlt, damit auch der hinterste und letzte herkommen kann. Und so wahnsinnig ist dann dieser Stein im Wasser nun auch wieder nicht.

Dann bleibt nur noch der Touristenfänger Koh Panyee, doch hier ist es ein bisschen anders. Diese Stadt ist auf Stelzen über dem Meer gebaut. Ein Fischer aus Indonesien hat dieses Dorf gestartet, weil es ihm als Ausländer nicht erlaubt war, Land zu besitzen. Da er als Fischer sowieso gerne nah am Wasser ist, hat er kurzerhand das Dorf auf dem Wasser gebaut.

Auf diesen Stelzen gibt es alles, was man zu leben braucht: Eine Schule, Läden, eine Moschee ganz viele Kitschläden für die Touristen und sogar einen Fussballplatz. Es gibt einen interessanten kurzen YouTube Film zur Entstehung dieses Platzes.

Kurzer Film über die Fussballmannschaft von Panyee

Da war definitiv beeindruckend zu sehen, zu was der Mensch fähig ist, wenn er nur will und es die Situation erfordert.

Zu den schönen Stops

Dann gab es zum Glück auch noch ein paar Stops, die nicht so touristisch waren. Das Baden in der wunderschönen kleinen Lagune von Kudu Island war traumhaft und schon fast unnatürlich kitschig.

Ein Strand für uns, seichtes warmes Wasser fast ringsum umgeben von schützenden hohen Felswänden. Keine einzige Welle rührte sich in diesem kleinen natürlichen Pool. Wir genossen es endlich ins kühlende Nass zu springen und einfach zu geniessen.

Leider mussten wir den Platz viel zu früh räumen, da der Wasserstand aufgrund der Ebbe zu niedrig wurde, was dann wiederum eine Übernachtung bedeutet hätte (was so gesehen auch nicht ganz so dramatisch gewesen wäre an so einem schönen Ort).

Und dann war da auch noch Laem Had Beach. Das ist eine riesige Sandbank, welche bei Ebbe aus dem Wasser kommt. Weiter hinten ragen Palmen über dem weissen Strand empor. Auch diese Bild sieht einfach nur kitschig schön aus.

Wir sind bei Ebbe da und machen einen Spaziergang über den Meersgrund. Komische Vorstellung. Und genau dieser Meersgrund ist die Heimat von vielen kleinen Krabben, was unseren Kindern sehr gefällt.

Und neben den paar Stopps war auch einfach die Umgebung wunderschön. So etwas habe ich definitiv noch nie gesehen und werde ich wahrscheinlich auch kein zweites Mal wieder sehen.

Kudu Island
Und weil es so schön ist
Wir laufen über den Meeresboden

Die Sache mit dem Massentourismus

Eigentlich ist es ja schön, wenn Menschen schöne Orte besuchen. Nur schade, dass damit der eigentlich „Geist“ des Ortes verloren geht. Ich stelle mir ein Fahrstuhl auf den Eiger vor oder ein Wellness Oase in der Sahara oder oder. Es wäre nicht mehr das gleiche, das Abenteuer geht verloren.

Bin ich diskriminierend? Denn eigentlich sorgt der Massentourismus dafür, dass die Natur und gewisse Phänome für alle zugänglich sind, ob Jung oder Alt, im Rollstuhl oder auf eigenen Füssen. Schön für diese Menschen… Hoffen wir, dass es auch zukünftig noch Berge ohne Bahn gibt und Orte, welche man nur aus eigener Kraft und Willen erreichen kann.