Auf zum Berg der Engel. An diesem prächtigen Tag pilgern viele Ausflugslustige in die Berge: Die Japaner und Inder, Frauen in Stöckelschuhen, Bergsteiger in Funktionsbekleidung, Herden von Rentner und glücklicherweise auch einige Familien.
Allein die Reise im Zug ist ein Erlebnis wert. Wir pflügen uns durch die Menschenmassen im Bahnhof Luzern. Das Adrenalin steigt merklich; „hoffentlich verliere ich hier niemanden“. Ich fühle mich wie ein Bademeister im Nichtschwimmerbecken, vom einen Kind zum anderen schauend.
Nach einem kleinen Fussmarsch vom Bahnhof Engelberg aus treffen wir im Grotzenwäldli ein. Viel gibt es nicht: Eine grosse Hängebrücke, 2 Planwagen eine Rutschbahn und einen Weiher mit Flossen. Der Weiher ist an der tiefsten Stelle wohl 40 cm. Die besorgten Mamis können die Schwimmwesten also getrost zuhause lassen. Das Gletscherwasser lädt zudem nicht zum Baden ein, eher gefriert der Fuss ab (zumindest meiner).
Die Rollenverteilung ist schnell klar. Die Grossen sind Matrosen und Piraten, unterwegs die gefährlichen Gewässer zu entdecken. Die Kleinen fühlen sich wohler mit festem Boden unter den Füssen und vergnügen sich auf der Rutschbahn und der Hängebrücke. Die alten Sitzen in der Sonne, geniessen die Bergwelt und haben zwischendurch einen spontanen Einsatz als Fährmann.
Die Zeit verfliegt schnell und der Rückweg wurde nicht kürzer. Lediglich ein Eis kann die Kinder motivieren, die Rückreise anzutreten.
Wer genug von den künstlichen 0815 Plastikspielplätzen hat, soll nach Engeberg zum Grotzenwäldli gehen. Wer die Phantasie nicht verloren hat, vielleicht noch einen Freund mitbringt und schönes Wetter hat wird hier viel Spass haben.