Wir Mittelländer haben die Qual der Wahl. Eingequetscht zwischen dem Jura und den Alpen haben wir immer das Gefühl, dass man für schöne Touren in die Alpen fahren müssen. Sicher mit den weissen verschneiten Gipfeln, den vielen Seen und der grandiosen Aussicht sind die Alpen immer die erste Wahl. Aber diese Superlativen haben ihren Preis: lange und beschwerliche Aufstiege und oftmals lange Anfahrtswege.
Warum nicht auch den lieben Jura berücksichtigen? Auch hier gibt es schöne Touren, über felsige Wege, an steilen Klippen entlang über saftige grüne Wiesen. Der Vorteil: Die ganze Familie kann problemlos mitkommen auch wenn es nur ein kleiner Nachmittagsauflug ist.
Wir starten beim Berghaus Oberbölchen, wo man sein Gefährt bequem stehen lassen kann. Der Weg geht steil nach oben, wo wir wieder auf die gleiche Strasse treffen. … und klaro kamen die Sprüche: „Da hätten wir ja bis hierhin fahren können“. Ja hätte man, aber das es eine Rundwanderung ist, wäre dann der steile Aufstieg der krönende Abschluss gewesen. Ich glaube es war einfacher mit frischen Beinen.
Von hier gings dann via Spitzenflüeli und Geissflue in Richtung Lauchflue. Bei der Geissflue gibt es unterhalb des Weges alte Schützengräben aus dem 1. Weltkrieg. Die waren natürlich der Hit und im Schützengraben läuft es sich von selbst. Auf der Lauchflue gibt es noch einen verlassenen Spähposten von dem aus man wunderbar das Baselbiet überschauen kann. Auch das ein Zeuge der Zeit. Wie das hier wohl war? Waren die Soldaten, welche hier stationiert waren ständig auf der Hut und in Angst eines plötzlichen Angriffs? Oder war es eher entspannt mit Pfadicharakter?
Nach einer Pause in der Sonne ging es an den steilen Abstieg. Bei Nässe wird dieser kleine Pfad zur Matschrutsche und somit eher nicht empfehlenswert, aber wir haben zum Glück einen wunderschönen Tag erwischt. Am Fuss der Geisflue gings dann zurück zum Auto.